Die Datenbank umfasst ca. 51.000 Einschreibungen in die Matrikel der Universität Rostock seit ihrer Eröffnung im Herbst 1419 bis zum Juni 1831.
Die in der Matrikel enthaltenen Informationen sind im Einzelnen recht unterschiedlich und verändern sich im Lauf der Jahrhunderte. Neben dem Zeitpunkt, den gezahlten Gebühren und Hinweisen auf die Umstände der Immatrikulation umfassen die Einträge in der Regel den Namen und die Herkunft der eingeschriebenen Person sowie gegebenenfalls Angaben zu ihrem Stand. Wenn sie auch den Großteil der Einträge ausmachen, ließen sich in die Matrikel nicht nur diejenigen einschreiben, die sich zum Zwecke des Studiums an der Universität aufhalten wollten (also Studenten im eigentlichen Sinne), sondern auch die Dozenten sowie Bedienstete, Buchdrucker und andere - all diejenigen, die der Korporation Universität angehören und deren besondere Rechte und Privilegien nutzen wollten. Die Einschreibung erfolgte durch den jeweiligen Rektor, der in der Regel halbjährlich zu Ostern und zu Michaelis (29. September), ab 1789 jährlich im Juli, wechselte und jeweils einen neuen Abschnitt mit den Immatrikulationen seines Rektorats begann.
Die Grundlage für die Datenbank bildet die 1899-1904 herausgegebene Edition der älteren Matrikeln der Universität Rostock, die von Adolf Hofmeister (Bände 1-4) und Ernst Schäfer (Band 5, zwei Registerbände) bearbeitet wurde.
Die Angaben zu einem Matrikeleintrag wurden aus der Edition von Adolf Hofmeister und Ernst Schäfer wort- und buchstabengetreu in die Datenbank übertragen, wobei eine Zeile in der Vorlage einem Datensatz in der Datenbank entspricht. Orts- und Personennamen wurden nicht normalisiert, Abkürzungen nicht aufgelöst, offensichtliche Schreibfehler nicht berichtigt und deklinierte Formen nicht auf den Nominativ zurückgeführt. Bei der Übertragung des Immatrikulationsdatums wurden statt der Monatsnamen die Ziffern 1 – 12 verwendet, römische Ziffern wurden immer in arabische aufgelöst. Angaben, die offensichtlich mehrere Einträge betrafen, wurden entsprechend zu jedem Eintrag hinzugefügt. Die in der Edition verwendeten Sonderzeichen wurden berücksichtigt, Fußnoten der Editoren an die entsprechende Stelle gesetzt und die als Nachträge in der Edition kursiv gesetzten Angaben unter Verwendung von geschweiften Klammern in die Datenbank übertragen.
Erst im Zuge dieser Übertragungsarbeit wurden die einzelnen Matrikeleinträge inhaltlich strukturiert. Danach wurden 'Vorname', 'Nachname', 'Herkunft', 'Titel, Stand', 'Gebühr', 'Studienfach' und 'weitere Angaben' erfasst. Unsicherheiten bestanden vor allem bei der Zuordnung von Nachname und Herkunft, z. B. bei dem Eintrag von "Nicolaus de Rendesborgh" (Rendsburg) im Wintersemester 1419. Die Entscheidung, ob Wendungen wie "de Rendesborgh" in das Feld 'Nachname' oder in das Feld 'Herkunft' zu übertragen sind, richtete sich konsequent nach der Erfassung der immatrikulierten Person unter dem Nachnamen "Rendsburg" im Personenregister oder unter dem Ort "Rendsburg" im Ortsregister der Matrikeledition. Es hat sich dabei gezeigt, dass Hofmeister/Schäfer Angaben wie "de Rendesborgh" immer als Personenname klassifiziert haben, wenn diese Angabe neben dem Vornamen die einzige war, mit der die Herkunft der Person in der Matrikel ausgewiesen wurde.
In der linken Spalte werden in grauer Farbe die Kategorien benannt (Semester, Nummer, Datum usw.), nach denen die Angaben aus der Matrikeledition bei der Übertragung inhaltlich strukturiert wurden. In der mittleren Spalte stehen in schwarzer Farbe die Angaben, die wort- und buchstabengetreu aus der Matrikeledition übertragen wurden. In der rechten Spalte stehen in grauer Farbe Normalformen zu den originalen Schreibformen in der mittleren Spalte. Die Normalformen in den Kategorien 'Nachname' und 'Herkunft' entsprechen den Normalformen, die Hofmeister und Schäfer im Orts- und Personenregister verwendet haben. Darüber hinaus wurden im Rahmen des Matrikelprojekts die Titel- und Studienfachangaben in der mittleren Spalte normalisiert bzw. kategorisiert. Sie dienen vor allem der Suche, aber auch der Identifikation und als Verständnishilfe.
Immer angezeigt werden die Kategorien 'Semester', 'Nummer', 'Datum', 'Vorname', 'Nachname', 'Herkunft'. Alle anderen Kategorien werden nur dann aufgeführt, wenn dazu Angaben vorhanden sind.
– nennt das Semester der Immatrikulation nach der Angabe in der Edition von Hofmeister/Schäfer.
– nennt die Nummer der Einschreibung in dem jeweiligen Semester. Die Nummern wurden in der Edition von Hofmeister/Schäfer vergeben und bei der Übertragung in die Datenbank übernommen. Sie fungieren auch als Konkordanznummern zwischen dem Eintrag in der Datenbank und dem Eintrag in der Matrikeledition von Hofmeister/Schäfer. Bei Einträgen, die eine so genannte "Sonderfall Nr." tragen, handelt es sich zumeist um erneuerte Matrikeleinträge von Personen, die zuvor bereits immatrikuliert worden sind und nach längerer Abwesenheit die Immatrikulation erneuerten. Diese Einträge wurden von Hofmeister bei der Vergabe von Nummern in der Edition nicht berücksichtigt, weswegen sie auch in der Datenbank gesondert ausgewiesen werden.
– nennt das Datum der Immatrikulation, sofern angegeben Tag, Monat, Jahr. Ein Bindestrich (-) kennzeichnet den Fall, dass in der Matrikel keine Angaben gemacht wurden, etwa zum Tag und Monat.
– nennt den Vornamen nach der buchstabengetreuen Übertragung aus der Matrikeledition. Ein Sternchen vor dem Vornamen bedeutet, wenn nichts anderes angemerkt ist, dass die immatrikulierte Person zum Zeitpunkt der Immatrikulation keinen Eid abgelegt hat. (Dies wird so interpretiert, dass die Person noch minderjährig war und deshalb den Immatrikulationseid noch nicht schwören konnte (häufig im 17. Jahrhundert).
– nennt links (schwarz) den Nachnamen nach der buchstabengetreuen Übertragung aus der Matrikeledition und rechts (grau) die Normalform. Bei der Zuordnung einer normalisierten Form zum Nachnamen haben wir uns weitestgehend an die Vorgaben von Hofmeister/Schäfer im Personenregister der Matrikeledition gehalten. In einigen Fällen sind wir schon davon abgewichen. Beispielsweise haben wir Varianten wie "Beneke", "Benichius" usw. abweichend von Hofmeister/Schäfer nicht unter "Benedicti" erfasst, sondern zu "Benecke" normalisiert; Varianten wie "Iürgens", "Iürge", "Iorgen" usw. haben wir zu "Jürgens" normalisiert und nicht zu "Georgii" wie Hofmeister/Schäfer. Eine systematische Nachbearbeitung der Normalformen, die Hofmeister/Schäfer im Register der Matrikeledition verwenden, ist allerdings nicht erfolgt, weshalb einige Normalformen etwas ungewöhnlich oder jedenfalls zunächst nicht naheliegend erscheinen. Die Varianten von Geschlechternamen wurden ohne die Berücksichtigung von "de" oder "von" normalisiert (z.B. "de Bülow" zu "Bülow").
– nennt links (schwarz) die Herkunftsangabe nach der buchstabengetreuen Übertragung aus der Matrikeledition und rechts (grau) die Normalform. Die Normalisierung der Herkunftsangaben erfolgte mit Hilfe des Ortsregisters in der Edition von Hofmeister/Schäfer. Wurden in der Matrikel keine Angaben zur Herkunft gemacht, erscheint an dieser Stelle ein Strich (-).
– nennt links (schwarz) untereinander aufgeführt Angaben zum Status der immatrikulierten Person und rechts daneben (grau) eine Status-Kategorie. Die Titelangaben wurden eingeordnet in die Kategorien 'Adeliger' (z. B. nobilis, eques, comes/Graf, dux, princeps, hereditarius, liber baro/Baron usw.), 'Amtsträger, kirchlich' (z. B. presbyter, canonicus, sacerdos, prepositus, Pastor, Superintendent usw.), 'Amtsträger, weltlich' (advocatus, senator, protonotarius, Amtschirurg usw.), 'Amtsträger, Universität Rostock' (z. B. Professor, cursor usw.), 'Begleiter' (z. B. famulus dominorum de Liuonia, servitor dni. officialis episcopi usw.), 'Graduierter' (z. B. doctor, magister, licentiatus, baccalaureus), 'Ordensgeistlicher' (frater, monachus usw.) und 'Patrizier' (patricius). Unberücksichtigt blieben Ehrentitel und Epitheta, wie z. B. "vir illustris" usw.
– nennt links (schwarz) die Angabe nach der buchstabengetreuen Übertragung aus der Edition und rechts (grau) die normalisierte Form – Theologie, Jura, Medizin oder Philosophie. Unter 'Philosophie' werden dabei alle Fächer erfasst, die damals an der Artistenfakultät gelehrt wurden. Angaben zum Studienfach erscheinen erst ab 1698 Ost. und regelmäßig erst ab dem 19. Jh. in der Matrikel.
– nennt Angaben über die Zahlung der Immatrikulationsgebühr, durchgehend bzw. häufig im 15. und 16. Jahrhundert. Bei den Angaben handelt es sich sowohl um Angaben über die Höhe der Immatrikulationsgebühr, über die Gründe der Befreiung von der Gebühr ("honoratus", "pauper") als auch über Zahlungsversprechen ("promisit") sowie Bürgschaften und Sicherheiten durch Dritte (vgl. hier die Abkürzungsliste/Glossar).
– nennt Angaben, die keiner der oben genannten Kategorien zuzuordnen sind. Sie betreffen nach der Häufigkeit ihres Vorkommens Hinweise auf familiäre Verhältnisse zu anderen Immatrikulierten oder Universitätsangehörigen, auf den Status der Person vor und nach der Immatrikulation, die Ableistung des Immatrikulationseides (Ende 16. Jh. bis Anfang 18. Jh.), auf das Studium und die Promotion an anderen Universitäten, auf die Erneuerung der Matrikel, d. h. auf die erneute Immatrikulation in Rostock, sowie auf die frühere Immatrikulation und Promotion in Rostock oder Bützow (2. Hälfte 18. Jh.). Eher vereinzelt enthalten die 'weiteren Angaben' Informationen über den Ausschluss aus der Universität wegen Regelverstoßes, über den Ritus der Deposition sowie über die Religion des Immatrikulierten und sein Sterbedatum bzw. die Umstände seines Todes (vgl. Abkürzungsliste/Glossar).
Unterhalb des Rahmens, in dem der jeweilige Matrikeleintrag abgebildet wird, können folgende Informationen angezeigt werden:
- nennt die Anmerkungen der Editoren zum Matrikeleintrag. Fußnoten zum gesamten Eintrag (z. B. "auf Rasur", "getilgt") sind bei der Übertragung der Kategorie 'weitere Angaben' zugeordnet worden, Fußnoten zu Herkunft, Titel, Stand... usw. wurden direkt den entsprechenden Kategorien zugeordnet.
- enthält Bemerkungen, die im Rahmen der Übertragungsarbeit vom jeweiligen Bearbeiter gemacht wurden, z. B. der Hinweis, dass mehrere Matrikeleinträge in der Vorlage mit einer Klammer zusammengefasst sind.
- enthält Anmerkungen zu den Einträgen eines ganzen Semesters, sofern diese für einzelne Einträge relevant sind. Betrifft vor allem Anmerkungen zur Entrichtung der Immatrikulationsgebühr (16. Jh.) und zum Schwur des Immatrikulationseides (17. Jh.).
Herausgegeben im Auftrag des Rektors der Universität Rostock von Kersten Krüger.
Rostock, online seit 2010.